Henriette Berlé sel. A., 1893
Henriette Berlé, geb. Goldschmidt, gehört zu den Personen, die nach der Schließung des Friedhofs an der „Schönen Aussicht“ in bereits angelegten Familiengräbern beigesetzt wurden.
Die überwiegende Mehrzahl der Beerdigungen auf dem Friedhof waren, der Halacha entsprechend, Erdbestattungen. Nach 1891 wurden keine Beerdigungen mehr auf dem Friedhof durchgeführt. Bis 1935 erfolgten vereinzelt noch Urnenbeisetzungen an der „Schönen Aussicht“. So wurde 1929 Bertha Tendlau, geb. Gutenberg, im Familiengrab ihres Mannes Max Tendlau und 1935 der in Berlin verstorbene Hermann Löwenherz bei seiner Familie beigesetzt.
Dass sich Jüdinnen und Juden ebenfalls einäschern ließen, ist Zeichen des herrschenden bürgerlichen Zeitgeistes im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.