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Städtebauliche Entwicklung der „Schönen Aussicht“ – 270 Jahre jüdischer Friedhof

Herzlich Willkommen zur Ausstellung „Städtebauliche Entwicklung der ‚Schönen Aussicht‘ – 270 Jahre jüdischer Friedhof“ in Wiesbaden

Die erste gemeinsame digitale Ausstellung der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und des Stadtarchivs Wiesbaden in Kooperation mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen wurde am 25. Juni 2020 eröffnet. Entstanden ist die Idee zur Ausstellung, da sich in diesem Jahr die erste Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof zum 270. Mal jährte. Dieses Ereignis nahm die Ausstellung zum Anlass, die städtebauliche Entwicklung des Areals ab 1750 bis nach 1945 nachzuvollziehen.

Die Ausstellungseröffnung fand in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden statt und wurde live gestreamt

In seinem Grußwort, das er anlässlich der Eröffnung hielt, brachte Dr. Jacob Gutmark, Mitglied des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde, auf den Punkt, was Dr. Katherine Lukat, Stadtarchiv Wiesbaden, und Steve Landau, Jüdische Gemeinde Wiesbaden, zur Ausstellung inspirierte. „Zahlen sind häufig der Emotionalität überlegen und dennoch lösen Zahlen bei verantwortlichen Menschen Emotionen aus.“ Als Kulturdenkmal ist der jüdische Friedhof Zeugnis von über 270 Jahren Wiesbadener Stadtgeschichte. Gleichzeitig erzählen die Grabsteine vom jüdischen Leben. Die Ausstellung bringt beides zusammen – sie erschließt städtebauliche Aspekte und erklärt jüdische Tradition in der ganz persönlichen Erinnerungskultur, in der Namen zentral sind. „Bei der Suche nach Zugang zu den Bürgerinnen und Bürgern Wiesbadens können wir uns immer auf die Hilfe der Repräsentanten der Bürgerschaft im Rathaus verlassen. Vor allem dann, wenn es darum geht, die gemeinsam übernommene Verantwortung, das jahrhundertealte Deutsch-Jüdische Kulturerbe zu pflegen. Dies wider aller Irritationen und den gemeinsamen historischen Aufs und Abs“, fasste Dr. Gutmark zusammen.

Ein weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Jüdischer Gemeinde Wiesbaden und dem Kulturamt/Stadtarchiv

Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, charakterisierte die Online-Ausstellung als Zeichen eines kreativen Umgangs mit der Pandemie und vor allem als Ergebnis einer weiteren gelungenen Zusammenarbeit zwischen Jüdischer Gemeinde Wiesbaden und Kulturamt. Dies zeige die enge Partnerschaft zwischen den Institutionen.

Anstatt Absage: Jüdische Gemeinde Wiesbaden und Stadtarchiv Wiesbaden präsentierten digital

Ursprünglich als klassische Tafelpräsentation im Stadtarchiv geplant, setzte man „nicht auf eine Verschiebung oder Absage, sondern auf eine konsequente und nachhaltige Digitalisierung“, sagte Dr. Peter Quadflieg, Leiter des Stadtarchivs Wiesbaden. Ein abwechslungsreiches und thematisch breites Ausstellungs- und Vortragsangebot gehöre seit Jahrzehnten zu den Markenzeichen des Stadtarchivs Wiesbaden. „Im Digitalen betreten wir jedoch Neuland“, so Quadflieg. Keine Premiere sei hingegen, die enge Zusammenarbeit des Stadtarchivs mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, „mit der uns seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Kooperation verbindet“, resümierte der Leiter des Stadtarchivs in seinem Grußwort. Es schloss sich eine Führung durch die Ausstellung mit Dr. Katherine Lukat an.Die Ausstellung wurde von Dr. Katherine Lukat, Sachgebietsleitung Gedenkstätten im Stadtarchiv Wiesbaden, und Steve Landau, Geschäftsführer Jüdische Gemeinde Wiesbaden und Leiter des Jüdischen Lehrhauses, gestaltet. Die Umsetzung übernahmen Natalie Sommer, al-plus, büro für gestaltung, und Thomas Greiner, Vierte Wand, Film- und Medienproduktion.