Gründung

Die Gründung des jüdischen Friedhofs an der „Schönen Aussicht“

1747 konnte die jüdische Gemeinschaft ein Stück Land „Auf dem Kuhberg“, damals am Idsteiner Weg gelegen, erwerben. Die Gemeinden der heutigen Vororte agierten gemeinsam mit der Wiesbadener, um ihre Verstorbenen ebenfalls an der „Schönen Aussicht“ beizusetzen. Auch sie mussten zuvor auf dem Wehener jüdischen Friedhof beerdigen.

Auf dem Friedhof sind noch 583 Grabsteine vorhanden. Besonders auf dem älteren Teil konnten viele Steine den ursprünglichen Grabstätten nicht mehr zugeordnet werden. Der Friedhof umfasst eine Gesamtfläche von 4.693 qm.

Dass der jüdische Friedhof 1750 „Auf dem Kuhberg“ bzw. am Idsteiner Weg und damit relativ weit außerhalb der damaligen Stadtgrenzen angelegt wurde, hat zwei Gründe: Zum einen war es üblich, dass christliche Grundherren der ortsansässigen jüdischen Gemeinde ein als minderwertig eingestuftes Areal zur Verfügung stellten. Dies galt zum Beispiel für Hanglagen, Sumpfland oder Richtstätten. Auch in Wiesbaden lässt sich eine örtliche Nähe des jüdischen Friedhofs zur Gerichtsstätte an der „Schönen Aussicht“ feststellen. Der Galgen wurde 1774 das letzte Mal benutzt und 1816 abgebrochen. Zum anderen bedürfen jüdische Friedhöfe einem gewissen Abstand zum Wohnort, um rituelle Unreinheit zu vermeiden.

Blick in den alten Teil des Friedhofs