Eli Isaak, Sohn des Jakob, ha-Levi sel. A. aus Wiesbaden – so steht es auf seinem Stein geschrieben
Eli Jizchak ha-Levi starb am 31. Januar 1750. Der jüdischen Tradition entsprechend folgt dem Namen auf dem Grabstein und nach jeder Nennung des Namens, sei es mündlich oder schriftlich, die Abkürzung „sel. A.“. Sie steht für „seligen Angedenkens“ (זיכרונו לברכה, kurz: ז״ל).
Eli Jizchak ha-Levis Stein ist der älteste auf dem Friedhof, denn er war der Erste, der hier beigesetzt wurde. Die Grabsteine auf dem alten Teil des jüdischen Friedhofs sind weitestgehend schmucklos und aus rotem Sandstein gefertigt. Die wenigen bildlichen Darstellungen sind nicht nur Schmuckelemente. Sie erklären die Familiengeschichte des Verstorbenen. So weisen Kanne, Schale und Hände den Gemeindevorsteher entsprechend seines Familiennamens als Leviten aus. Leviten hatten das Recht, den Kohanim beim Tempeldienst zu helfen. Sie wuschen ihnen unter anderem die Hände.
Die Inschrift des Grabsteins verrät, dass es sich bei Eli Jizchak ha-Levi um einen Mann handelte, der sich um die jüdische Gemeinschaft in Wiesbaden sehr verdient gemacht hatte. Er war 14 Jahre lang Gemeindevorsteher und ebenso lang Vorsitzender des Wohltätigkeitsvereins. Außerdem war es seiner Initiative zu verdanken, dass die Gemeinde einen Teil des Weinbergs „auf dem Kuhberg“ zur Errichtung des Friedhofs ankaufen konnte.