Lazarus Adler

Lazarus Adler sel. A., 1886

Dr. Lazarus (bzw. Elieser) Adler verstarb mit 75 Jahren 1886 in Wiesbaden. 1811 in Unsleben in Unterfranken als Sohn des Lehrers Naftali Hirsch Adler ha-Kohen geboren, war er lange Jahre bis ins hohe Alter Vorsitzender des Rabbinatsgerichts und Lehrer der Gerichtsbarkeit in den Gemeinden Kassel und Kissingen. All die Ämter und Funktionen nennt die Inschrift seines Grabsteins. Eine kurze deutsche Inschrift auf dem Sockel des Obelisken weist Lazarus Adler außerdem als emeritierten kurhessischen Landesrabbiner aus. Als Kohen finden sich die segnenden Hände auf dem Stein.

Transkription des Grabsteins

Exkurs: Ein Rabbinatsgericht (hebräisch Bet Din, בית דין) besteht aus mindestens drei Rabbinern und wird bei religions- und personenrechtlichen Entscheidungen hinzugezogen. Dazu zählen Konversionen, Scheidungen und die religiöse Schiedsgerichtbarkeit. Die Entscheidungsfindung erfolgt auf Grundlage der Halacha, dem jüdischen Religionsgesetz. Ein Rabbinatsgericht ersetzt nicht die weltliche Gerichtsbarkeit und bewegt sich ebenfalls nicht außerhalb staatlichem Rechts.

Siehe auch: https://www.zentralratderjuden.de/der-zentralrat/institutionen/rabbinerkonferenzen/