Stadtentwicklung

Stadtentwicklung bis 1750

Verschiedene Ereignisse wie mehrere Stadtbrände und der Dreißigjährige Krieg führten dazu, dass Wiesbaden bis ins 18. Jahrhundert hinein eine kleine Landstadt mit weniger als 1.000 Einwohnern blieb. Die meisten Bürger waren im Haupt- oder Nebenberuf in der Landwirtschaft beschäftigt. Kleinhandel und Handwerke existierten neben dem seit dem 13. Jahrhundert betriebenen Badewesen. Der Baubeginn des Biebricher Schlosses 1685 zeigt, dass der nassauische Landesherr, Fürst Georg August Samuel, im ausgehenden 17. Jahrhundert dem Wiesbadener Raum mehr Aufmerksamkeit schenkte als seine Vorgänger.

1744 zog die fürstliche Hofhaltung nach Biebrich um. Ihr folgten noch im gleichen Jahr die Regierungsbehörden, die sich in Wiesbaden ansiedelten. Das Schulsystem wurde verbessert, Gärten angelegt, Theateraufführungen angeboten und die Badhäuser saniert. Die Stadt wuchs allerdings nur langsam und zählte Ende des 18. Jahrhunderts etwa 2.500 Einwohner.

Der Merian-Stich aus dem Jahr 1820 zeigt den Blick auf das Wiesbaden des 17. Jahrhunderts von der Schönen Aussicht aus. Zu erkennen sind der dampfende Kochbrunnen (rechts) und die Heidenmauer (hinter der Stadt von links nach rechts verlaufend). Der Stich zeigt, dass Wiesbaden von Feldern umgeben war. Die Hanglage der Schönen Aussicht eignete sich zum Weinanbau. Auf dem Geisberg waren Weideflächen angelegt. Stadtarchiv Wiesbaden St-Nr. 25

Die Karten beschreiben die Entwicklung der Stadt zwischen 1701 und 1799. Das Landstück, das der jüdischen Gemeinde 1747 vom Rat der Stadt Wiesbaden zur Einrichtung ihres Friedhofs überlassen wurde, lag an der Idsteiner Straße. Stadtarchiv Wiesbaden KaPl. 1 und Spielmann-Atlas, Karte von Wiesbaden 1799